Galerie/Berichte
Forms Of Hands 2007

Fr.: Norm, S.k.e.t., Punch Inc., Mimetic, 5F-X, Winterkälte
Sa.: Nullvektor, Wai Pi Wai, Xabec, Edgey, From MS Gentur over Mono No Aware to MS Mono, Oprhx

Freitag/Samstag, 27./28.04.2007 Maschinenhalle Zweckel, Gladbeck

 

 

Panierte Autos

Eigentlich wollte ich mich beim diesjährigen Forms Of Hands Festival ganz auf die Fotos konzentrieren und nichts schreiben. Nach dem Betrachten der "fertigen" Seite, wirkte das Ergebnis dann aber ein wenig kahl und ein kurzer Bericht wurde nachgeschoben:
Passend zum verlängerten Wochenende, an dem die Stauwahrscheinlichkeit relativ hoch war, trafen wir gerade noch rechtzeitig ein, obwohl uns das unnötige Umfahren eines im Radio angekündigten Staus viel Zeit nahm. Die durch die anhaltende Trockenheit stark verstaubte Parkfläche ließ nur ein langsames Befahren des Parkplatzes zu, was irgendwelche Sportskanonen allerdings weniger bedachten und so die abgestellten Fahrzeuge durch ihren Staubschweif richtig panierten. Ob man dies nun mochte oder nicht, ich fühlte mich mit der ganzen Optik jedenfalls sehr an den Streifen Mad Max II erinnert.

Durch ein kurzes Stocken im Eingangsbereich konnten wir bereits die ersten Töne des Projektes Norm aus größerer Entfernung vernehmen. Wie gehabt gab es eine ruhigere Darbietung, die, wie in letzter Zeit oft, durch eine live-gespielte Klarinette unterstützt wurde. (Zur Info: Die Klarinette wurde nicht von Leif, sondern live gespielt). Der ambientartige Sound kombiniert mit den dezent rhythmischen Spuren verleitete einige Gäste, trotz noch einfallendem Tageslicht, das Tanzbein zu schwingen.

Um 21:00 Uhr konnte die aufgewärmte Stimmung dann gleich an das Projekt S.K.E.T. weitergegeben werden. Diese heizten den Gästen, wie gehabt, mit treibenden Beats mächtig ein. In gleicher Qualität legten Punch Inc. nach. Das waren fast zwei Stunden ungebremste Tanzfreude, die durch den nachfolgenden Mimetic-Auftritt gezielt ausgebremst wurde. Mir sagten die Mimetic-Klänge, ähnlich wie die von Norm, sehr zu. Andere würdigten diese ruhigere Darbietung durch überflüssiges Gequassel direkt vor der Bühne. Durch die beengten Platzverhältnisse gab es leider keine Ausweichmöglichkeiten für diese Zeitgenossen und es blieb einem einfach nur die Möglichkeit, dieses unpassende Stimmenwirrwarr zu ignorieren.

Eine ausgereifte Show gab es anschließend von dem wieder einmal transformierten Projekt 5F-X. Die sonst länglichen Alienköpfe befanden sich diesmal nur noch als Überrest in der Hand eines Priesters, der alles andere als menschlich wirkte. Sein Gesicht ließ auf eine Art Meerwesen schließen. Ein weiteres Wesen, das wie ein riesiger behaarter Haifisch aussah, begleitete ihn. Vielleicht eine Art Wache? Die genauen Zusammenhänge lassen sich nur erahnen und mir fehlen leider die nötigen Hintergrundinfos. Deshalb hoffe ich, dass ich bei weiteren Auftritten von 5F-X dann rechtzeitig eines der wichtigen Flugblätter ergattere. Vielleicht bringt auch die evtl. erscheinende DVD mehr Licht in die Sache, so dass ich dann bei zukünftigen Berichterstattungen nicht mehr im Trüben fischen muss.

Zum Abschluss des Freitags gab es bei relativ hohen Temperaturen wieder einmal Winterkälte zu bewundern. Über die nachfolgende Aftershow-Party gibt es von mir nichts zu berichten, da ich sie mir nach 6 Stunden Dauerbeschallung komplett erspart habe.

Die Anreise am Samstag verlief absolut reibungslos, so dass wir unser Ziel, rechtzeitig zum dritten Auftritt einzutreffen, nicht ganz erreichten, denn nur Nullvektor gab es für uns nicht. Wai Pi Wai konnten wir fast noch in ganzer Länge vernehmen und darum war es auch nicht schwer, eine Erklärung für die vielen zufriedenen Gesichter zu finden. Glücklicherweise gab es noch eine Zugabe, bei der mein persönliches Lieblingsstück gespielt wurde.

Den Höhepunkt des gesamten Festivals stellte xabec dar. Nicht nur, dass er mit seinem letzten Album ein absolutes Meisterwerk ablieferte, war er außerdem in der Lage, dieses angemessen mit Hilfe entsprechender Lichteffekte und Videoprojektionen auf der Bühne zu präsentieren. Daumen hoch!

Die anschließende Breakbeat-Darbietung von Edgey hab ich mir weitgehend erspart und stattdessen die Chillout-Zone aufgesucht. Mir kam es so vor, dass Edgey sehr stark polarisiert, denn die Chillout-Zone war sehr gut besucht und vor der Bühne gingen die Leute richtig ab, so blieben intensive Zugaberufe auch nicht aus.

Einen dreifachen Auftritt gab es von den Projekten MS Gentur, Mono No Aware und MS Mono, die der Einfachheit halber unter einem Projekt zusammengefasst wurden und in Kurzform nur noch From MS Gentur over Mono No Aware to MS Mono hießen. Wie immer gab es ausgereiften Rhythm & Noise mit Qualitätssiegel.

Zum Festivalabschluss gab es einen sehr ausgedehnten Auftritt von Orphx, die wie immer für gut arrangierte Sounds stehen. Obwohl die Bühnenshow mich nicht überzeugen konnte, wenn man das konzentrierte Arbeiten hinter den Geräten überhaupt als solches bezeichnen kann, so haben ihre erzeugten Klänge alles wettgemacht. Besonders angenehm fand ich die gespielten Stücke von ihrem Album vita mediativa, das nun endlich bei Hands wiedererschienen ist.

Dass es bei einem reinen Labelfestival kaum Überraschungen gibt, vor allem, wenn man die Projekte nicht das erste Mal zu Gesicht bekommt, dürfte klar sein. Der geniale Veranstaltungsort, die gute Organisation und die gesamte Atmosphäre werden mich auch wohl nächstes Jahr wieder zu diesem Festival locken, unabhängig davon, was für ein Programm geboten wird.


S.K.E.T.

Punch Inc.

Mimetic

Wai Pi Wai


xabec

Edgey



From MS Gentur over Mono No Aware to MS Mono

20070508

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